Die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden haben sich hat am 19. September 2024 in Form einer Informationsveranstaltung auf die nächsten Schritte zur Schaffung von Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen s.g. Katastrophenschutz-Leuchttürme verständigt. Rund 20 Teilnehmende, darunter Ortsbürgermeister/innen und engagierte Ratsmitglieder, sind der Einladung der Verbandsgemeinde gefolgt und kamen im Dorfgemeinschaftshaus Horhausen zusammen. Auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Diez Maren Busch sowie der Erste Beigeordnete Torsten Loosen und Wehrleiter Marcus Grün waren anwesend.
Bürgermeisterin Maren Busch eröffnete den Abend und erklärte, dass
Katastrophenschutz-Leuchttürme ein wichtiges Instrument im Rahmen der
Daseinsvorsorge darstellen. Sie dienen der Bevölkerung in vielfältiger Weise
als zentrale Anlaufstelle. „Es geht darum, für den Ernstfall gewappnet zu sein,
gerade wenn lebenswichtige Infrastrukturen wie Strom und Wasser ausfallen.“,
betonte Bürgermeisterin Busch.
Im Fokus der Veranstaltung stand das Konzept der Katastrophenschutz-Leuchttürme,
die in verschiedenen Krisenlagen, wie z.B. bei Ausfall der Infrastruktur oder
Starkregenereignisse als zentrale Anlaufstellen in den Gemeinden fungieren
sollen. Neben der Bereitstellung von Informationen zur aktuellen Lage sowie
Kommunikationsmöglichkeiten und Erste-Hilfe-Leistungen spielt auch die
Versorgung mit Toiletten und Waschmöglichkeiten eine zentrale Rolle der
Katastrophenschutz-Leuchttürme.
Der Referent, Feuerwehrsachbearbeiter der VG Diez Markus Masur, präsentierte
konkrete Umsetzungsbeispiele aus der Region. Besonders wurde hervorgehoben,
dass diese Leuchttürme an Orten mit guter Erreichbarkeit stehen sollten – zum
Beispiel Dorfgemeinschaftshäuser, Sporthallen oder Pfarrhäuser. Diese sollen
mit grundlegenden Notfalleinrichtungen wie Toiletten, Heizungen und bestenfalls
mit Notstromversorgung ausgestattet sein.
Auch wenn die Feuerwehrgerätehäuser einige der geforderten Standortkriterien
erfüllen, stehen diese als mögliche Standorte für die
Katastrophenschutz-Leuchttürme nicht zur Verfügung. Die Begründung liegt darin,
dass die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die Nutzung der
Feuergerätehäuser als Katastrophenschutz-Leuchttürme vor dem Hintergrund
untersagt hat, dass die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren insbesondere in
Krisensituationen jederzeit vollumfänglich gewährleistet sein muss.
Nach knapp zwei Stunden schloss die Veranstaltung mit einem regen Austausch.
Die Anwesenden zeigten sich engagiert und bereit, die nächsten Schritte zur
Einrichtung der Katastrophenschutz-Leuchttürme in ihren Gemeinden anzugehen.
Die Verbandsgemeinde wird dabei unterstützend tätig, Checklisten bereitstellen
und die Ortsgemeinden bei der praktischen Umsetzung begleiten.
Der Informationsabend zu den Katastrophenschutz-Leuchttürmen ist nur einer der
Bausteine in den umfassenden Vorsorgemaßnahmen der Verbandsgemeinde. „Im
letzten Jahr hatten wir bereits zwei Ereignisse, die uns gezeigt haben, dass
wir uns auf die Herausforderungen des Klimawandels einstellen müssen. Mit
unserer Vorsorge können wir die Auswirkungen minimieren – auch wenn wir wissen,
dass es keinen hundertprozentigen Schutz gibt.“, betonte Bürgermeisterin Busch.
Zu den weiteren Maßnahmen zählen die Einstellung einer Tiefbaumanagerin zum 01.10.2024 für Starkregenvorsorge. Zudem wurde ein Verwaltungsstab für Notsituationen etabliert, der nun geschult wird. Weiterhin ist eine Informationskampagne zur Eigenvorsorge geplant, die im Oktober/November 2024 im Amtsblatt veröffentlicht wird. Parallel dazu wird es eine Sandsackaktion für Bürgerinnen und Bürger geben – ein Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.