Interkommunale Zusammenarbeit als Pilotprojekt für digitale Prozessoptimierung in Verwaltungen

Innenminister Michael Ebling überreicht Förderbescheid


Die Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm wollen in einem Zeitraum von fünf Jahren einen gemeinsamen Ansatz zu inter-kommunalem Prozessmanagement umsetzen und werden hierbei vom Land mit 370.000 Euro gefördert.

im Gruppenbild oben v.l.n.r.:
von der VG Kaisersesch: Bürgermeister Albert Jung, Digitalisierungsbeauftragte Ines Leicht, Büroleiter Mark Klasen; von der VG Montabaur: Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich; der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling mit Förderbescheid; von der VG Montabaur: Digitalisierungsmanager Klaus Manns;  von der VG Diez: Digitalisierungsbeauftragte Barbara Krischke; von der VG Weißenthurm: Bürgermeister Thomas Przybylla

Prozessoptimierung bildet die Basis erfolgreicher Verwaltungsdigitalisierung. Die Verbandsgemeinden (VG) Kaisersesch, Montabaur, Weißenthurm und – federführend hierbei – Diez bauen ein gemeinsames Prozessmanagement auf. Bestandteile sind ein kommunales Prozessregister, das künftig als Blaupause für das ganze Land Rheinland-Pfalz dienen soll, sowie regelmäßige Prozessoptimierungen in den Verwaltungen und ein strukturierter Austausch untereinander. „Durch diese Kooperation werden die Mehrwerte der Prozessoptimierung um den Faktor 3 gesteigert, und die Digitalisierung wird insgesamt enorm beschleunigt“, betont Barbara Krischke, verantwortlich für die Digitalisierung und das Prozessmanagement in der VG Diez und eine wesentliche Akteurin des Projekts.

Am Freitag, dem 13. Dezember, hatte das rheinland-pfälzische Innenministerium nach Koblenz auf die Festung Ehrenbreitstein eingeladen, um Förderbescheide für interkommunale Zusammenarbeit zu übergeben.


Die Kooperationspartner Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm, vertreten durch die jeweiligen Bürgermeister bzw. Digitalisierungsbeauftragten, freuten sich über die Bewilligung einer Fördersumme von 370.000 Euro, Barbara Krischke (rechts) nahm den Bescheid entgegen. 

Innenminister Michael Ebling lobte interkommunale Zusammenarbeit grundsätzlich und zeigte sich überzeugt: „Wir sind besser beraten, wenn wir schauen, was man in einem `Bündnis der Willigen´ erreichen kann – und wenn das Land dies stärkt, dann kommen wir auch insgesamt schneller voran“. Mit Blick auf die Digitalisierung erläuterte Innenminister Ebling den gewachsenen Anspruch der Bürgerinnen und Bürger: „So wie ich meine Urlaubsreise von der Couch aus bestelle, so bestelle ich in Zukunft auch meinen Personalausweis oder Führerschein.“

Die Digitalisierungsbeauftragte der VG Diez, Barbara Krischke, freut sich über die Förderung.

Dabei sei interkommunale Zusammenarbeit ein wesentlicher Schlüssel gerade für den digitalen Aufbruch in den Verwaltungen, „indem wir mit den Verwaltungen in die Diskussion gehen, indem wir Dinge probieren und Piloten starten – es braucht einen Anfang! So sammeln wir Erfahrungen, die wir anschließend bewerten können, und daraus entwickelt sich schließlich eine ganz eigene Dynamik“, so Ebling.

„Wir schaffen mit diesem Pilotprojekt ganz wesentliche Grundlagen für digitale Prozese, die als künftige Musterabläufe auch anderen Kommunen in Rheinland-Pfalz dienen können und sollen“, erklärt Maren Busch, die terminbedingt nicht selbst nach Koblenz kommen konnte, sich aber ebenso wie ihre Bürgermeisterkollegen sehr über die Förderung freut und dem Land für die Bewilligung dankt. „Unser Ziel ist, durch diese interkommunale Zusammenarbeit die Effizienz gemeinsam zu steigern, um die Digitalisierung voranzutreiben und damit auch den Ressourceneinsatz zu verbessern“, so Maren Busch weiter. Ein solches Vorhaben sei von besonderer Bedeutung, weil Verbandsgemeinden in der Regel nicht über die nötigen Ressourcen und Fachkenntnisse verfügen, um ein derart umfassendes Projekt erfolgreich durchzuführen. 

Durch die Kooperation der vier Verbandsgemeinden werden entscheidende Synergien geschaffen und jede Verbandsgemeinde profitiert von den Erfahrungen und dem Wissen der anderen. So können beispielsweise durch arbeitsteilige Prozessmodellierung und -optimierung alle teilnehmenden Kommunen auf eine Vielzahl modellierter Prozesse zurückgreifen, was den Aufwand für jede einzelne Kommune enorm reduziert. Zudem trägt die interkommunale Kooperation zur Schaffung starker Netzwerke bei, die den Wissens- und Erfahrungsaustausch fördern und vereinfachen und außerdem die Attraktivität der Kommunen als Arbeitgeber steigern.

„Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse. Die interkommunale Zusammenarbeit ermöglicht es, sowohl Front-Office-Prozesse, die direkt den Bürger betreffen, als auch Back-Office-Prozesse, die intern in den Verwaltungen ablaufen, ganzheitlich zu betrachten und zu optimieren“, führt Barbara Krischke weiter aus. „Ein sogenannter End-to-End-Ansatz stellt sicher, dass nicht nur die Bürgerdienste digitalisiert werden, sondern auch die internen Verwaltungsabläufe effizient und nahtlos funktionieren.“

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