Ukrainische Geflüchtete benötigen Unterstützung und Wohnraum
Wohnungs- und Hilfsangebote können an die Verbandsgemeinde Diez übermittelt werden
2. März 2022
Wie das Bundesinnenministerium mitteilt, sind bislang rund 5000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert worden. Weil an den EU-Binnengrenzen keine Grenzkontrollen stattfinden, könne die Zahl der bereits eingereisten Geflüchteten auch wesentlich höher sein. Bundesinnenministerin Faeser hat in einer Presseinformation erklärt, dass Geflüchtete aus der Ukraine kein Asylverfahren durchlaufen müssen, sondern einen vorübergehenden Schutz in der EU für bis zu drei Jahre erhalten werden. Auch ein Krankenversicherungsschutz und der Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland soll für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sichergestellt werden. Wie viele Ukrainer in Deutschland Zuflucht suchen werden, lasse sich derzeit nicht vorhersagen. Viele Ukrainer kämen bei Verwandten und bei Freunden unter.
Bürgermeister Michael Schnatz dazu: „Fassungslos verfolgen wir die Geschehnisse in der Ukraine und es war sicherlich für niemanden in meiner und in den nachfolgenden Generationen vorstellbar, dass 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein derartiger Angriff auf ein souveränes demokratisches Land mitten in Europa stattfinden könnte. Wir alle werden gerade mit tiefen Abgründen konfrontiert, die uns erschüttern und sprachlos machen.“
Den nun bevorstehenden Herausforderungen durch eine in Folge
des Krieges drohende Flüchtlingswelle stellt sich die Verbandsgemeinde Diez und
trägt unbürokratisch ihren Teil dazu bei, um den Menschen aus der Ukraine zu
helfen: Die Sozialverwaltung trifft bereits seit einigen Tagen die nötigen
Vorbereitungen, um die Unterstützung durch lokale ehrenamtliche Organisationen
und freiwillige Helferinnen und Helfer koordinieren zu können. „Das erachten
wir als wichtig und richtig, um auf alle Fälle gut aufgestellt zu sein. Ohne
ehrenamtlich Mitwirkende ist dies freilich nicht zu schaffen, das haben wir
bereits im Jahr 2015 erleben können“, so der Bürgermeister. Er sei daher sehr
dankbar dafür, dass die bereits bestehenden lokalen Hilfsorganisationen eigeninitiativ
mit Vorbereitungen begonnen haben. Auch von Einzelpersonen werden täglich
Hilfsangebote der verschiedensten Art an die Verwaltung übermittelt. „Derzeit
organisieren wir verwaltungsintern alles was nötig ist, um vor allem
Wohnangebote zu vermitteln oder auch selbst Wohnungen anmieten zu können“,
schildert Stefanie Fritz, die Leiterin des Sachgebiets Soziales.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die Wohnungen, Häuser, Zimmer und andere Unterkünfte sowie weitere Hilfe anbieten können und möchten, sind gebeten, sich unter Telefon 06432 501-236, per Mail an oder über das extra hierfür eingerichtete Online-Formular (siehe unten) bei der Verwaltung zu melden.
„Gerade in dieser Zeit ist es schön zu erleben, dass Menschen kreativ sind und Außergewöhnliches leisten, um ihren Mitmenschen zu helfen und damit menschlich zu handeln. Das sind Zeichen, die mir Zuversicht geben. Zuversicht, dass wir den Geist der Menschlichkeit und der Solidarität auch in dieser ohnehin schwierigen und durch den Krieg in der Ukraine bei vielen Menschen Angst hervorrufenden Zeit am Leben halten und in unseren sozialen Beziehungen die Mitmenschlichkeit stärker betont bleibt. Und Zuversicht, dass das in unserer Region mit uns aufgebaute Netzwerk wie auch in den vergangenen Jahren in der Lage sein wird, wertvolle und nachhaltige Arbeit zu leisten“, so Schnatz. Den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich bereits engagieren und dabei helfen, das Sammeln von Geld- und Sachspenden sowie die Lieferung von Hilfsgütern zu organisieren, „gilt mein aufrichtiger und von Herzen kommender Dank.“