Die Gemeinde
Holzappel nimmt zwar zentralörtlich keine profilierte Stellung ein,
genießt aber zweifellos - aus seiner historischen Stellung als
Grafschaftsresidenz und Bergbauort entwickelt - als Kleinzentrum eine
gewisse Umlandbedeutung für die Gemeinden Charlottenberg, Dörnberg,
Geilnau, Giershausen, Horhausen, Hirschberg, Isselbach, Laurenburg,
Langenscheid und Scheidt.
Das Zentrum des Erholungsgebietes
"Naturpark Nassau", unweit der Lahn auf den ersten Anhöhen des
Westerwaldes (300 - 400 m ü. NN) liegt Holzappel, ein über 1000 Jahre
altes Städtchen der Esterau. Umgeben von Wäldern, Wiesen und Seen,
bietet der Ferienort Holzappel vielfältige Möglichkeiten der Entspannung
und Freizeitgestaltung.
Holzappel, mit seinen ca. 1250
Einwohnern ist vornehmlich als Wohn- und Ferienort in der Esterau
anerkannt sowie Fremdenverkehrsgemeinde und liegt auf den ersten Anhöhen
des beginnenden Westerwalds 300 bis 400 m über NN).
Die Gemeinde
Holzappel nimmt zwar zentralörtlich keine profilierte Stellung ein,
genießt aber zweifellos - aus seiner historischen Stellung als
Grafschaftsresidenz und Bergbauort entwickelt - als Kleinzentrum eine
gewisse Umlandbedeutung für die Gemeinden Charlottenberg, Dörnberg,
Geilnau, Giershausen, Horhausen, Hirschberg, Isselbach, Laurenburg,
Langenscheid und Scheidt.
Die frühgeschichtliche Besiedlung der Holzappeler Gegend ist besonders durch Hügelgräber nachgewiesen, die im weiten Umkreis zu finden sind. Das bekannteste ist das keltische Fürstengrab bei Horhausen (eisenzeitlich). Holzappel wird 959 mit dem Namen Astine urkundlich erwähnt. Der Ort war Mittelpunkt der Esterau (Praedia Astine), eines Gerichtsbezirks im fränkischen Engersgau (Estengricht).1643 erwarb Graf Peter Melander von Holzappel die Esterau mit den Orten Dörnberg, Eppenrod, Geilnau, Horhausen, Isselbach, Langenscheid, Laurenburg und Scheidt und erhob sie zur Grafschaft Holzappel, einer reichsunmittelbaren Grafschaft im Heiligen Römischen Reich.
Graf
Peter Melander von Holzappel, kaiserlicher Feldherr im Dreißigjährigen
Krieg, starb 1648 in der Schlacht bei Zusmarshausen (bei Augsburg) im
Kampf gegen die Schweden.
Sein Leichnam ruht in der Melandergruft in der
Holzappeler Johanneskirche. 1656 erwarb Melanders Witwe, Gräfin Agnes,
Schloss und Herrschaft Schaumburg und vereinigte sie mit der Grafschaft
Holzappel.
Unter der Tochter Melanders, der Fürstin Elisabeth
Charlotte von Holzappel-Schaumburg, erhielt der Ort 1688 die Stadtrechte
und den neuen Namen Holzappel.
In Holzappel gab es bereits seit 1198 eine Kirche, die über viele Jahrhunderte Mutterkirche für die gesamte Esterau war. Auf
ihren Grundmauern wurde 1824-26 die heutige evangelische Kirche im
klassizistischen Stil erbaut. Die katholische Kirche St. Bonifatius
entstand 1878. Die erste Schule gab es schon im 17. Jahrhundert.
Die
wirtschaftliche Situation wurde neben Handwerk und Landwirtschaft über
200 Jahre vom Erzbergbau in der Grube Holzappel bestimmt. Ihm verdankt
der Ort auch die Anlage des Herthasees (Wasserspeicher) und den Besuch
des Dichters Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1815, der im Erzbergwerk
geologische Studien durchführte. Im
Holzappeler Bergwerk, zentral zwischen Holzappel, Dörnberg und
Laurenburg auf Dörnberger Gemarkung gelegen, wurden von 1751 bis 1952
vor allem Silber, Blei und Zink gefördert. Außer zahllosen
Nebenschächten und Stollen bestand es aus zwei Hauptschächten, einem
Blindschacht und 25 Tiefbausohlen. Die Streckenlänge unter Tage betrug
45 km.
Die
geförderten Erze wurden zunächst in der alten Holzappeler Hütte, heute
Dörnberg-Hütte, aufgearbeitet und geschmolzen. Nach Inbetriebnahme der
Aufbereitungsanlagen in Laurenburg im Jahre 1867 fand die Verhüttung in
Bad Ems, später in Stolberg bei Aachen statt. Gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts beschäftigte die Grube rund 850 Mitarbeiter. Die
Bergleute kamen aus der gesamten Esterau und den angrenzenden Orten.
Die beiden Fördertürme der Grube Holzappel, sie wurdem 1955 gesprengt. Das Bergwerk hat das Bild der Landschaft um Holzappel nachhaltig geprägt:
Neben
den zahlreichen Halden, die in den letzten Jahren rekultiviert wurden,
verdanken auch die unterhalb von Holzappel gelegenen Weiher und der
Herthasee dem Bergbau ihre Entstehung. Seit 1988 wird die Geschichte des Bergwerks im Heimatmuseum Holzappel eindrucksvoll dokumentiert.
Wahrzeichen Holzappels - der Herthasee
In
unmittelbarer Nähe von Holzappel, am Fuße des Höchst, der mit 443 m
höchsten Erhebung der Region Esterau und der Verbandsgemeinde Diez,
liegt der Herthasee. Seine herrliche Umgebung und seine gute
Wasserqualität haben dazu beigetragen, dass sich der See mit seinen
Uferflächen zu einem viel besuchten Freizeitparadies entwickeln konnte. Hier findet man Möglichkeiten zum Baden, Bootfahren, Angeln,
Wandern, aber auch Liegewiesen, Tennisplätze und eine internationale
Minigolfanlage.
Der See hieß ursprünglich Wackerhans-Teich. Die
Namensgebung geht auf die Sage vom wackeren Hannes aus der Zeit des
30jährigen Krieges zurück. Im Jahre 1846 ließ die Bergwerksgesellschaft
der Grube Holzappel am Südufer des Sees einen hohen Damm errichten;
dadurch konnte das Quell- und Oberflächenwasser vom Höchst aufgefangen
und angestaut werden (ca. 10 m Tiefe). Die Grube Holzappel benutzte den
See als Wasserspeicher für die Erzverhüttung, Erzwäsche (Aufbereitung)
und den Betrieb von Dampfmaschinen.
Im Jahr 1904 erkannte der
Verkehrsverein Holzappel die Bedeutung des Sees für den Fremdenverkehr
und die Naherholung; 1907 erfolgte die Namensänderung: Nach einem
gleichnamigen See auf der Ostseeinsel Rügen hieß der Wackerhans-Teich
fortan Herthasee, (Hertha=germanische Göttin Nerthus). Die Königliche
Lehranstalt für Wein-, Obst und Gartenbau in Geisenheim wurde mit der
umfangreichen Gesamtplanung und Bepflanzung der Uferflächen betraut.
1955-1973 befand sich nördlich des Sees ein großer Campingplatz, der guten Zuspruch hatte.
Der See ist geöffnet je nach Witterung von ca. Mitte Juni bis Ende August, jeweils von 8.00 – 20.00 Uhr
Der Bär, das Wappentier des Hauses Anhalt, wie auch des neuen Bundeslandes Sachsen-Anhalt, kam vor rund 300 Jahren nach Holzappel: Die Vermählung einer Enkelin des Grafen Peter Melander mit dem Fürsten Lebrecht von Anhalt begründete das Fürstentum Anhalt-Bernberg-Schaumburg (1707-1812), dem auch die Grafschaft Holzappel zugehörte. Der erste Holzappeler Bärenbrunnen geht auf das Jahr 1734 zurück und stand auf dem oberen Marktplatz vor Kirche und Rathaus. Nachdem er baufällig geworden war, errichtete man 1913 den "neuen" Bärenbrunnen als Heimatdenkmal der Esterau auf dem unteren Marktplatz vor dem historischen Goethe-Haus.
Hundesteuer und Hebesätze im aktuellen Haushaltsjahr*
Hundesteuer
1. Hund | 2. Hund | 3. Hund | Kampfhundsteuer |
52,00 € | 66,00 € | 82,00 € | 614,00 € |
Hebesätze für Realsteuern
Grundsteuer A | Grundsteuer B | Gewerbesteuer |
345 | 465 | 380 |
* zuletzt aktualisiert am 04.01.2023