Das Programm sah am ersten Tag der Exkursion die Besichtigung von LEADER-Projekten
an der Lahn vor. Erstes Projekt war der Hofladen der Familie Himmighofen
in Dausenau. Diese hatte im Jahr 2020 mit Hilfe einer LEADER-Förderung eine
Räumlichkeit im Erdgeschoss ihres Hauses zum Hofladen umgebaut. Seitdem können
hier die hofeigenen Eier, Kartoffeln, Rindfleisch, Kürbisse sowie Nudeln, Honig
und Getränke erworben werden. Dem Agrarbetriebswirt und Sohn der Familie, Christian
Himmighofen, schwebt außerdem eine Erweiterung des Angebots vor. Weiter ging es nach Obernhof, wo die Ortsbürgermeister Karl Friedrich Merz (Obernhof) und Christoph Linscheid (Weinähr) die Projekte Bürgerweinberge in Obernhof und Weinähr sowie den Lahn-Wein-Stieg vorstellten. Der Lahn-Wein-Stieg verbindet die beiden Ortsgemeinden und hält viele Attraktionen sowie wunderschöne Ausblicke bereit. Den Erfolg des Wanderweges zeigt die wachsende Anzahl an Besuchern: „Es sind viele und deutlich mehr als vorher…“ so Karl Friedrich Merz, der die Gäste insbesondere am Wochenende durch die Weinberge wandern sieht. Unterhalb der Lahnbrücke stellte Karl Friedrich Merz das Projekt Schaffung von Bootsanlegern mit Elektrosäulen vor, in dem sieben Bootsanleger mit 14 Steckdosen unter anderem für die zunehmende Anzahl an Hausbooten, aber auch andere Boote auf der Lahn geschaffen wurden. Nach einer Mittagspause ging es weiter in die Gemeinde Balduinstein. Zunächst informierte sich die LAG über den Premiumwanderweg Küppeltour, welcher seinen Start- und Zielpunkt in Balduinstein hat. Sabine Ksoll, Regionaltourismus VG Diez, erläuterte, wie der abwechslungsreiche Wanderweg mit Hilfe einer LEADER-Förderung und in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Diez umgesetzt wurde. Seit Bestehen der Küppeltour hat die Anzahl an Wanderern in Balduinstein stark zugenommen, berichtete die Ortsbürgermeisterin Marie-Theres Schmidt. Begeistert vom LEADER-Gedanken setzte die Ortsgemeinde Balduinstein zwei
weitere LEADER-Projekte in Eigenregie um. Der Multifunktionsraum als
Gemeindebedarfs- und Begegnungsstätte hatte die Umgestaltung des einstigen
Sitzungsraums der Ortsgemeinde im Rathaus zum Ziel. Der Ortsgemeinde war es ein
Anliegen, einen Raum zu schaffen, der allen Bürgerinnen und Bürgern zur
Verfügung steht. Das zweite Projekt ist der Lahnpavillon am Flussufer. Dieser
entstand aus dem Gedanken heraus, ein festes Zelt beispielsweise für die Kirmes
zu schaffen, statt jährlich ein gemietetes Zelt auf- und abzubauen. Der offen
oder geschlossen nutzbare Pavillon kann zudem ganzjährig gemietet werden und lädt
als überdachter Sitzplatz zum Verweilen ein. Die letzte Station am ersten Tag
der Besichtigung war die Stadt Diez, genauer das Projekt Jugendstiltraum.
Hierbei handelt es sich um vier barrierefreie Ferienwohnungen, die in einem
Jugendstilgebäude von den Privatinvestoren Georg C. Pick und Dennis
Woesthaus jugendstilgetreu ausgebaut werden. Ab 1. Mai 2023 sollen die Ferienwohnungen im
Stadtzentrum von Diez erstmals vermietet werden. „Ohne die Option der LEADER-Förderung wäre dieses
Projekt für uns nicht möglich gewesen. Wir haben uns immer gut betreut und
beraten gefühlt.“, so Georg C. Pick.
Am zweiten Exkursionstag wurden LEADER-Projekte im Aartal und Taunus besichtigt. Den Auftakt stellten die Projekte des Kreml Kultur regional & Modernes Lernen e.V. dar. Hierzu gehört die sogenannte Kalthalle in Lohrheim. Dabei handelt es sich um eine Stahlbauhalle, die bedarfsweise mit Planen seitlich geschlossen werden kann. Dadurch kann ein Teil des bisherigen Sportplatzes auch wettergeschützt genutzt werden. Unmittelbar neben der Kalthalle ergänzt seit 2021 auf Initiative des Sportvereins eine ebenfalls durch LEADER geförderte spezielle Mountainbikestrecke, ein sogenannter Pumptrack, das Sportangebot. Weiterhin setzt der Kreml Kultur e.V. aktuell den Umbau der „Jugend- und Kulturwerkstatt KULTWERK“ in Zollhaus (Hahnstätten) um. Hierzu konnte das benachbarte Mehrfamilienhaus direkt neben dem Kreml Kulturhaus erworben werden. Es soll eine Holz-Werkstatt im Erdgeschoss und Multifunktionsräume für künstlerische Aktivitäten entstehen, in denen Workshops oder Yoga-Kurse abgehalten werden können. Außerdem ist ein großer Multifunktionsraum mit Bühne für Veranstaltungen und Konzerte in Planung. All das wird mit Einbau eines Plattform-Lifts barrierefrei gestaltet. Im Anschluss besichtigte die Exkursionsgruppe das Projekt Luthergarten in Klingelbach. Hier wurde auf Initiative des Kirchenvorstandes und in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde ein Garten-Kleinod geschaffen. In einem Teilstück des brachliegenden Pfarrgeländes entstand mithilfe der LEADER-Förderung ein Garten, der in seiner Gestaltung und Bepflanzung Bezug zu Luthers Leben nimmt. Die letzte Station war das Heimatmuseum in Nastätten, welches die Museumsleiterin Dorothee Ott vorstellte. Hier wurde ein barrierefreier Zugang in das Museum errichtet und dadurch ein Beitrag zur Barrierefreiheit und Teilhabe Aller geleistet.
Bei Fragen zur LEADER-Förderung oder Beratungsbedarf zu Projektideen können Sie sich an das Regionalmanagement wenden.