Bei unseren Reisen haben wir verschiedene Möglichkeiten, auf Nachhaltigkeit zu achten
Die Herbstferien stehen vor der Tür. Viele Familien haben nun noch einmal die Möglichkeit, eine gemeinsame Zeit zu planen. Wer nicht schon gebucht hat, kann sich auch kurzfristig schöne Ziele suchen, um dem Alltag den Rücken zu kehren. Aber auch für die Planung der nächsten Reise im kommenden Jahr macht es Sinn, sich frühzeitig über die Auswirkungen unseres Urlaubs Gedanken zu machen.
Problem:
- Im Preiskampf um das billigste Angebot wird leider allzu oft keine Rücksicht auf die Ausbeutung von Mensch und Natur gemacht. Billige Flüge locken für ein schnelles Erreichen von weit entfernten Zielen für einen oft nur kurzen Aufenthalt. Überangebote bei All-Inclusive-Buffets verursachen große Mengen an Essenresten. Bei vielen Unterkünften wird auch wenig Augenmerk auf nachhaltige Energiebereitstellung und Effizienz, sowie Müllvermeidung und soziale Aspekte (wie faire Bezahlung) gelegt.
Reiseziel
- „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“. So hat es Johann Wolfgang von Goethe formuliert. Und wirklich kann wohl kaum einer behaupten, auch nur einen Bruchteil der schönsten Plätze unserer Region, geschweige denn von Deutschland oder Europa zu kennen. In den Wäldern innerhalb unserer Verbandsgemeinde gibt es zahlreiche wunderschöne Wanderrouten. Auch Ausflüge mit dem Rad oder dem Kanu entpuppen sich nur allzu oft als überraschend positives Erlebnis. Eine gute Adresse für den regionalen Tourismus ist die Tourist-Info im Rathaus in der Wilhelmstraße in Diez. Beispiele nationaler Urlaubsziele sind der Harz, der Schwarzwald, die Pfalz, der Thüringer Wald, der bayerische Wald, die sächsische Schweiz, die Nord- und Ostsee. Nur um einige der vielen tollen Plätze in Deutschland zu nennen.
An- und Abreise
Wer seinen Fußabdruck bei An- und Abreise geringhalten möchte, kann zudem auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zurückgreifen. So ist natürlich eine Wanderung zu Fuß oder mit dem Fahrrad, die direkt vor der Haustüre beginnt, unschlagbar. Aber auch wer mit dem Zug oder dem Bus zum Urlaubsziel reist, spart gegenüber dem Auto oder dem Flugzeug meist CO2 ein. In einigen europäischen Ländern gibt es wieder vermehrt Angebote für Nachtzüge und -Busse. So können die Kosten für eine Übernachtung gespart werden und es kann direkt nach Ankunft mit der Erkundung der Zielregion begonnen werden. Eine Übersicht findet sich beim ADAC oder unter https://nachtzug.net/. Die Internetseite https://ecolibro.cleverroute.net bietet eine Suchfunktion zu Fortbewegungsmitteln innerhalb Deutschlands. Es werden neben den Kosten und der Reisedauer auch die CO2-Emissionen angezeigt. Angaben zu den Emissionen unterschiedlicher Verkehrsmittel bietet auch das Umweltbundesamt. Bei der Berechnung spielt auch die Auslastung der Verkehrsmittel immer eine entscheidende Rolle. Sind dennoch CO2-Emissionen auf der Reise angefallen, können diese durch Projekte zur CO2-Bindung (z.B. Bäume pflanzen) ausgeglichen werden. Generell ist die Vermeidung von Treibhausgasen aber immer dem Ausgleichen vorzuziehen.
Unterkunft
Bei der Wahl der Unterkunft können ebenfalls einige Aspekte zur Nachhaltigkeit beachtet werden. So sollte zum Beispiel eine Unterkunft bevorzugt werden, die Wert auf Energiesparen legt. Einige Unterkünfte produzieren mit eigenen Anlagen selbst Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Beim Essenangebot kann auf weniger tierische Produkte geachtet werden. Zudem ist ein À-La-Carte Angebot meist mit weniger Essensresten und einem geringeren Energieeinsatz verknüpft als ein All-you-can-eat-Buffet. Laut CO2Online wird bei einem Camping-Urlaub gegenüber einem Hotelbett in einer Woche 115 kg CO2 gespart. Die Ausstattung eines Hotels stellt einen weiteren wichtigen Faktor dar. Ein Hotel in der Wüste mit eigenem Pool und Golfanlage kann hier als Extrem genannt werden. Aber auch Kleinigkeiten spielen in der Summe eine große Rolle.
Buchungsportale, die Unterkünfte nach diversen Nachhaltigkeits-Kriterien bewerten, finden sich auf utopia. Dort finden sich auch Informationen, wie der Fußabdruck einer Reise berechnet und Emissionen ausgeglichen werden können.
Aktivitäten vor Ort
Ein gebührender Respekt gegenüber der Natur, der Menschen und der Kultur vor Ort sollte sich von selbst verstehen. Genauso wie Zuhause, sollte Müll vermieden, Wasser gespart und die Tier- und Pflanzenwelt nicht zerstört werden. Anstatt mit einem Leihauto können Ausflugsziele vor Ort oft auch mit einer Kombination aus Fahrrad, ÖPNV und Carsharing erreicht werden. In einigen Urlaubszielen ist die Nutzung des regionalen Bus- und Bahnverkehrs schon in der Kur-Taxe oder der Gästekarte inbegriffen.